◾️Was ist Hypnose?
◾️Welche Arten von Hypnose gibt es?
◾️Was sind Kontraindikationen?

◾️Ist man in der Hypnose willenlos?

◾️Welche Trancetiefen gibt es?

 

Was ist Hypnose?

Hypnose ist ein Zustand fokussierter Aufmerksamkeit, tiefer Entspannung und erhöhter Suggestibilität, bei dem das Bewusstsein verändert ist und das Unterbewusstsein zugänglicher wird. Während der Hypnose kann eine Person auf Gedanken, Gefühle und Erinnerungen zugreifen, die im normalen Bewusstseinszustand möglicherweise schwer zugänglich sind. Hypnose wird oft für therapeutische Zwecke (Hypnotherapie) verwendet, um Verhaltensänderungen zu unterstützen, Ängste zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und persönliche Ziele zu erreichen.

 

Arten von Hypnose

1. Klinische Hypnose (Hypnotherapie)
– Verwendung: Behandlung von psychischen und physischen Problemen, wie Angstzuständen, Depressionen, Phobien, Schmerzen und Sucht.
– DurchgefĂĽhrt von: Speziell ausgebildeten Therapeuten oder Ă„rzten.

2. Selbsthypnose
– Verwendung: Selbsthilfe und persönliche Entwicklung.
– DurchfĂĽhrung: Individuen lernen, sich selbst in einen hypnotischen Zustand zu versetzen und positive Suggestionen zu geben.

3. Ericksonsche Hypnose
– Verwendung: Nutzung indirekter Suggestionen und Geschichten, um Veränderungen im Verhalten und Denken zu fördern.
– DurchgefĂĽhrt von: Therapeuten, die den Ansatz von Milton H. Erickson anwenden.

4. Showhypnose
– Verwendung: Unterhaltung und Demonstration von Hypnosephänomenen.
– DurchfĂĽhrung: BĂĽhnenhypnotiseure, die Hypnose zur Unterhaltung von Publikum nutzen.

5. Regressionshypnose
– Verwendung: Erforschung vergangener Erlebnisse und Erinnerungen, oft zur Aufdeckung und Heilung von Traumata.
– DurchfĂĽhrung: Hypnotherapeuten mit Erfahrung in Regressionstechniken.

 

Kontraindikationen fĂĽr Hypnose

Hypnose sollte bei bestimmten Bedingungen mit Vorsicht angewendet oder ganz vermieden werden:

– Schwere psychische Erkrankungen: Schizophrenie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, schwere Depressionen.
– Dissoziative Störungen: Personen mit einer Neigung zu Dissoziationen sollten Hypnose mit Vorsicht anwenden.
– Epilepsie: Hypnose kann in einigen Fällen Anfälle auslösen.
– Herz-Kreislauf-Probleme: Personen mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten Hypnose nur unter ärztlicher Aufsicht anwenden.
– Nicht informierte Zustimmung: Personen, die nicht vollständig informiert oder einverstanden sind, sollten nicht hypnotisiert werden.

 

Ist man in der Hypnose willenlos?

Nein, man ist in der Hypnose nicht willenlos. Hypnose ist kein Zustand der Kontrolle durch den Hypnotiseur. Personen unter Hypnose behalten ihre Entscheidungsfähigkeit und können keine Dinge tun, die gegen ihre moralischen oder ethischen Überzeugungen verstoßen. Sie können jederzeit aus dem hypnotischen Zustand erwachen, wenn sie sich unwohl fühlen.

 

Trancetiefen und Gehirnwellen

Die Tiefe der Trance während der Hypnose korreliert mit verschiedenen Gehirnwellenmustern, die unterschiedliche Bewusstseinszustände repräsentieren:

1. Beta-Wellen (13-30 Hz)
– Zustand: Wach, aufmerksam, aktiv denkend.
– Verbreitung: Normales Wachbewusstsein, Alltagssituationen.

2. Alpha-Wellen (8-13 Hz)
– Zustand: Entspannt, aber wach, leicht meditativer Zustand.
– Verbreitung: Leichte Trance, Entspannung, Beginn der Hypnose.

3. Theta-Wellen (4-8 Hz)
– Zustand: Tiefe Entspannung, leichter Schlaf, tiefe Meditation.
– Verbreitung: Tiefere Trance, Hypnose, REM-Schlaf, kreatives Denken.

4. Delta-Wellen (0.5-4 Hz)
– Zustand: Tiefer Schlaf, tiefe Trance, unbewusster Zustand.
– Verbreitung: Tiefschlaf, sehr tiefe Hypnose.

5. Gamma-Wellen (30-100 Hz)
– Zustand: Hohe geistige Aktivität, intensive Konzentration.
– Verbreitung: Spitzenzustände des Bewusstseins, komplexe Problemlösung.

 

Fazit

Hypnose ist ein wirkungsvolles Werkzeug zur Förderung von Veränderungen im Denken und Verhalten, das durch verschiedene Arten und Techniken angewendet werden kann. Sie sollte jedoch mit Vorsicht und unter Berücksichtigung der Kontraindikationen angewendet werden. Personen sind während der Hypnose nicht willenlos und behalten die Kontrolle über ihre Handlungen. Die verschiedenen Trancetiefen korrelieren mit spezifischen Gehirnwellenmustern, die unterschiedliche Bewusstseinszustände widerspiegeln.

 

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