◾️Was ist EMDR?
◾️Wie funktioniert es?

◾️Wofür kann man es verwenden?

 

EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine psychotherapeutische Methode, die zur Behandlung von Traumata und anderen psychischen Belastungen eingesetzt wird. Sie wurde Ende der 1980er Jahre von der amerikanischen Psychologin Francine Shapiro entwickelt. EMDR zielt darauf ab, die Verarbeitung traumatischer Erlebnisse im Gehirn zu fördern und die damit verbundenen negativen emotionalen Reaktionen zu reduzieren.

 

Wie funktioniert EMDR?

1. Anamnese und Planung:
– Erhebung der Krankengeschichte: Der Therapeut sammelt Informationen über die Symptome und die traumatischen Erlebnisse des Patienten.
– Festlegung der Ziele: Gemeinsam mit dem Patienten werden die spezifischen Traumata und Ziele für die Behandlung festgelegt.

2. Vorbereitung:
– Erklärung der Methode: Der Therapeut erklärt dem Patienten den Ablauf und die Methode von EMDR.
– Aufbau von Ressourcen: Der Patient lernt Techniken zur Selbstberuhigung und Stabilisierung, um während der Sitzungen sicher und stabil zu bleiben.

3. Bewertung:
– Identifizierung der Zielerinnerung: Der Therapeut hilft dem Patienten, eine spezifische traumatische Erinnerung (z.B. Höhenangst) auszuwählen, die bearbeitet werden soll.
– Bestimmung der belastenden Elemente: Dazu gehören das Bild, die negativen Gedanken (Glaubenssätze), die damit verbundenen Emotionen und körperlichen Empfindungen.

4. Desensibilisierung:
– Bilaterale Stimulation: Der Therapeut führt bilaterale Stimulationen durch, die typischerweise Augenbewegungen beinhalten, bei denen der Patient den Fingern des Therapeuten folgt, die sich von Seite zu Seite bewegen. Alternativ können auch auditive oder taktile Stimulationen eingesetzt werden.
– Verarbeitung der Erinnerung: Während der bilateralen Stimulation fokussiert sich der Patient auf die belastende Erinnerung und die damit verbundenen Emotionen und Gedanken. Dies fördert die Verarbeitung und Integration der Erinnerung im Gehirn.

5. Installation:
– Stärkung positiver Kognitionen: Der Therapeut hilft dem Patienten, positive Glaubenssätze über sich selbst zu entwickeln und zu stärken, während die bilaterale Stimulation fortgesetzt wird.

6. Körpertest:
– Überprüfung körperlicher Reaktionen: Der Patient konzentriert sich auf die ursprüngliche Erinnerung und achtet auf verbleibende körperliche Spannungen oder Unbehagen. Der Therapeut arbeitet mit dem Patienten, um diese zu reduzieren.

7. Abschluss:
– Stabilisierung: Jede Sitzung wird mit Techniken zur Stabilisierung und Selbstberuhigung abgeschlossen, um sicherzustellen, dass der Patient sich sicher und stabil fühlt.

8. Neubewertung:
– Überprüfung der Fortschritte: Zu Beginn der nächsten Sitzung bewertet der Therapeut die Wirkung der vorherigen Sitzung und plant die weiteren Schritte.

 

Wofür kann EMDR verwendet werden?

1. Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): EMDR ist besonders wirksam bei der Behandlung von PTBS und wird oft als bevorzugte Methode zur Traumatherapie eingesetzt.

2. Angststörungen: Dazu gehören spezifische Phobien, Panikstörungen und generalisierte Angststörungen.

3. Depression: EMDR kann helfen, die mit Depressionen verbundenen negativen Glaubenssätze und Emotionen zu bearbeiten.

4. Essstörungen: EMDR kann bei der Behandlung von Essstörungen unterstützend wirken, indem es zugrunde liegende traumatische Erfahrungen und negative Selbstbilder adressiert.

5. Sucht und Abhängigkeit: EMDR kann dazu beitragen, die emotionalen Auslöser und traumatischen Wurzeln von Suchtverhalten zu bearbeiten.

6. Chronische Schmerzen: Es gibt Hinweise darauf, dass EMDR bei der Bewältigung chronischer Schmerzen hilfreich sein kann, insbesondere wenn diese mit psychischen Belastungen verbunden sind.

7. Selbstwertprobleme und negative Glaubenssätze: EMDR kann helfen, das Selbstwertgefühl zu stärken und negative Glaubenssätze zu verändern.

 

EMDR ist eine gut erforschte und evidenzbasierte Therapieform, die in vielen Studien ihre Wirksamkeit gezeigt hat. Es ist jedoch wichtig, dass die Behandlung von einem ausgebildeten und zertifizierten EMDR-Therapeuten durchgeführt wird.

author avatar
Irene Matern ist ein spiritueller Life- und Hypnose-Coach, der Menschen hilft, emotionale Blockaden zu überwinden und ihre innere Stärke wiederzuerlangen. Mit vielseitigen Techniken wie spiritueller Hypnose, Energiearbeit und Rückführungen begleitet sie ihre Klienten auf ihrem persönlichen Entwicklungsweg. Seit 2018 bietet Irene ihre Coachings online an und widmet sich leidenschaftlich der Aufgabe, Menschen in herausfordernden Zeiten zu unterstützen, um innere Leichtigkeit und Harmonie zu erfahren.